"Herausforderung annehmen"

Herausforderung anzunehmen, sich ständig mit neuen Technologien, Weiterentwicklungen von Produkten und deren Verwendung, sowie daraus entstehenden wirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhängen auseinanderzusetzen, standen im Mittelpunkt der Themen des 47. Fortbildungsseminar der GAD für betriebliche Ausbilder und Lehrer an berufsbildenden Schulen im Welcome-Hotel in Bad Arolsen.

Das „schulische Thema des Seminars“ stand unter dem Motto: „Wie kann man ortsnahe Beschulung in Berufen sichern, wenn die Zahlen von Auszubildenden nicht mehr den landesüblichen, geforderten Klassenstärken entsprechen?“ Dieser Problematik hat sich die Berufliche Schule in Korbach, die in diesem Jahr örtlicher Partner des GAD-Seminars war, seit längerem gestellt. Die Oberstudienrätin B. Gast und die Studienrätin R. Gau-Gallo haben Lösungen gefunden und setzen diese im Einvernehmen mit der Schulleitung und regionalen Wirtschaft mit gutem Erfolg um.

Sie fassen die Ausbildungsberufe aus dem Nahrungsgewerbe 'Bäcker und Bäckereiverkäuferinnen' sowie 'Fleischer und Fleischereiverkäuferinnen' zusammen und unterrichten nach sorgfältig vorbereiteten 'Lernprojekten' und 'Lernsituationen' in diesen Berufen, die mehr um Auszubildende kämpfen als das in anderen der Fall ist. Über die Landesgrenzen hinaus wird dieses Modell inzwischen angenommen und Überlegungen angestellt, inwieweit das auch auf andere Berufsbilder anwendbar ist? Die Teilnehmer diskutierten intensiv darüber, wie diese Verfahrensweisen in den gastronomischen Berufen und den heimischen Regionen umzusetzen sind.

Selbstverständlich waren auch „fachlichen Themen“ ausreichend Raum gegeben. Die Seminarteilnehmer konnten sich über neue Trends und interessante Marktentwicklungen informieren: Whiskey entwickelt sich zu einer immer mehr begehrten Spirituose‚ 'Würzen mit klassischem Senf' hat in der Küchentechnologie einen neuen Stellenwert bekommen. Ist 'Bio' mit 'Regional' vergleichbar oder muss das differenziert gesehen werden? Wie ist 'nachhaltige Fischerei' von den sog. 'Aquakulturen' abzugrenzen, was hat sich in der Welt der 'Schokolade' getan, welchen Segen und welche Probleme können Mikroorganismen auslösen und wie sieht die zukunftsorientierte Handhabung von 'Minibar-Systemen' aus?

Über die für Lehrer und Ausbilder wichtige Frage, wie sich der Stellenwert von Fachbüchern in den kommenden Jahren entwickeln wird, gab Frau Mag. Trauner (Trauner Verlag) einen umfassenden Überblick. Dirk Ellinger (DEHOGA) befasste sich u.a. damit, wie durch Beschwerden die Servicequalität verbessert werden kann. Die Bedeutung der Nanotechnologie in Lebensmitteln und deren Verpackungen skizzierte Frau Dr. Oehlke (Max Rubner Institut). Langfristige Studien in Bezug auf die ernährungsphysiologische Bedeutung gibt es bisher kaum, deshalb wird auf diesem Sektor sehr intensiv weiter geforscht. Ein besonderes Highlight war der Besuch bei der Glasmanufaktur Ritzenhoff in Marsberg, einem der größten Hersteller von Trinkgläsern. Die Teilnehmer konnten sich einen Überblick verschaffen, von den Rohstoffen bis zum fertigen Glas und deren Eigenschaften.

In der Manöverkritik werden gerne Hinweise aufgenommen, um das GAD-Seminar den zeitgemäßen Anforderungen immer wieder anzupassen. So bemerkte einer der Teilnehmer: „Vielseitiger und interessanter kann man in einem so kurzem Zeitraum kaum informiert werden! Wir nehmen viel mit und werden nicht nur für unsere Ausbildenden Multiplikatoren sein, sondern auch unsere Kollegen vor Ort motivieren, zukünftig die GAD-Seminare zu besuchen“.

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