Der kulturelle Hotelier | "Hotels sind mehr als Übernachtungsstätten - sie sind kulturelle Zentren."
Persönlichkeit & Biografie
Peter Henzel wurde am 22. Januar 1944 in Coburg geboren und wuchs in einer Gastronomenfamilie auf. Sein Vater war Küchenchef im Excelsior Hotel, später betrieben die Eltern ein eigenes Restaurant und Hotel. Henzel hat zwei Schwestern, von denen eine Juristin und die andere in der Maschinenbauindustrie tätig war. Schon früh arbeitete er im elterlichen Betrieb mit, was seine Leidenschaft für die Gastronomie und Hotellerie prägte.
Peter Henzel beschreibt sich selbst als jemanden, der Herausforderungen braucht und sich leicht langweilt, wenn er keine hat. Er liebt Anforderungen und Aufgaben, was ihn auch in seiner Karriere stets angetrieben hat. Peter Henzel ist extrem belastbar und stressresistent.
Karriere und berufliche Meilensteine
Ausbildung und berufliche Stationen
Nach seiner Ausbildung zum Koch in Nürnberg und weiterführenden kaufmännischen Ausbildungen in England und der Schweiz sowie der Hotelfachschule in Heidelberg, begann Henzel seine Karriere als Direktionsassistent im Frankfurter Hof bei Steigenberger. Hier lernte er bedeutende Persönlichkeiten der Gastronomiebranche kennen, darunter auch sein Vorbild, Herrn Peyer.
Später übernahm Henzel die Position des General Managers im Holiday Inn in der Leopoldstraße in München, dem größten Holiday Inn in Europa zu jener Zeit. Hier lernte er, dass Management vor allem bedeutet, Dinge durch andere Menschen erledigen zu lassen ("Getting things done through other people"). Diese Erkenntnis prägte seinen Führungsstil nachhaltig.
Berufliche Stationen
- 1964-1966: Ausbildung zum Koch in Nürnberg
- 1967-1968: Kaufmännische Ausbildung in England und der Schweiz (Dolder Grand Hotel, Zürich)
- 1968-1969: Hotelfachschule in Heidelberg
- 1969-1971: Zwei Jahre Mitarbeit im elterlichen Hotel in Coburg
- 1971-1974: Direktionsassistent im Frankfurter Hof bei Steigenberger
- 1974-1976: Direktor des Merian Hotels in Trier
- 1976-1983: General Manager des Holiday Inn in der Leopoldstraße in München
- 1983-1991: Leitung des elterlichen Hotels in Coburg
- 1991-1996: Direktor eines Hotels in Suhl
- 1996-2018: Eigentümer und Betreiber des Hotels „Sächsischer Hof“ in Meiningen und Restaurant Posthalterei“ und Cafe
Arbeit und Höhepunkte in Meiningen mit dem Kauf des Sächsischen Hofes
Kauf und Renovierung
1996: Kauf des Sächsischen Hofes in Meiningen aus der Konkursmasse der Familie Savade
Peter Henzel investierte erheblich in die Renovierung und Neuausstattung des Hotels. Insbesondere wurden die Zimmer neu eingerichtet und das Restaurant "Posthalterei" eröffnet, das stilistisch an die historische Postkutschenstation erinnerte.
Besondere Höhepunkte
- Kulturelle Veranstaltungen und Theaterprojekte: Henzel etablierte eine enge Verbindung zum Meininger Theater. Er beherbergte Künstler und Intendanten und stellte seine Räumlichkeiten für Proben zur Verfügung.
- Aufführungen des "Ring des Nibelungen": In Zusammenarbeit mit der Intendantin Miliz organisierte er die Aufführung des kompletten "Ring des Nibelungen" an vier aufeinanderfolgenden Tagen, eine enorme organisatorische Leistung, die viel Anerkennung erhielt.
- Sommerintermezzo: Um die Sommerpause des Theaters zu überbrücken, organisierte Henzel kleine Opernaufführungen und Konzerte im Hotel.
- Postkutschenroute: Er initiierte eine historische Postkutschenroute von Weimar nach Meiningen, die nicht nur Touristen anlockte, sondern auch die historische Bedeutung des Hotels hervorhob.
Beziehungen zur Stadt Meiningen
Peter Henzel baute eine tiefe Verbindung zur Stadt Meiningen auf, indem er sich nicht nur als Hotelier, sondern auch als Kulturförderer engagierte. Er verstand es, das Hotel als kulturellen Mittelpunkt zu etablieren und erhielt dafür große Anerkennung von den Einwohnern und der lokalen Kulturszene. Diese Anerkennung half ihm auch, sein Hotel erfolgreich zu führen und in der Gemeinschaft gut integriert zu sein.
Verkauf des Hotels (Vorbereitungen und Verkaufsprozess)
- 2017: Nach langer Überlegung und verschiedenen Versuchen, das Hotel zukunftssicher zu machen, entschied sich Henzel, das Hotel zu verkaufen.
- 2018: Nach intensiven Verhandlungen und der Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Agenten fand Henzel einen geeigneten Käufer. Der Kauf wurde durch ein finanziell solides Angebot eines Maschinenfabrikanten aus Bad Salzungen besiegelt, der bereits Erfahrung im Hotelbetrieb hatte.
- April 2018: Offizielle Übergabe des Sächsischen Hofes an den neuen Eigentümer. Henzel konnte das Hotel in einem guten Zustand übergeben, da er bis zuletzt in die Pflege und den Betrieb investiert hatte.
Mit dem Verkauf des Sächsischen Hofes zog sich Peter Henzel aus dem aktiven Hotelmanagement zurück, blieb jedoch der Gastronomie und Kultur als passionierter Beobachter und gelegentlicher Berater verbunden.
Einflüsse und Inspirationen
Henzels Vater war ein starker Einfluss, obwohl sie sich beruflich nicht immer einig waren. Weitere wichtige Vorbilder waren bedeutende Hoteliers wie Peyer, Lacroix, Achenbach und Pickel, die als "große Macher" der Branche galten.
Ein bedeutendes Kapitel seiner Karriere begann in Meiningen, wo er das Hotel "Sächsischer Hof" übernahm. Hier verband Henzel seine gastronomischen Fähigkeiten mit seiner Leidenschaft für das Theater, indem er Künstler und Intendanten in seinem Hotel unterbrachte und eng mit dem lokalen Theater zusammenarbeitete.
Verbindungen zum Theater in Meiningen
Henzels Verbindung zum Theater begann schon in seiner Kindheit, als er im Knabenchor sang und als Kinderstatist in Aufführungen auftrat. In Meiningen setzte er diese Leidenschaft fort, indem er das Hotel "Sächsischer Hof" zu einem Treffpunkt für Theaterleute machte. Besonders stolz ist er auf die enge Zusammenarbeit mit der Intendantin Miliz, die bedeutende Künstler nach Meiningen brachte und den "Ring des Nibelungen" an vier aufeinanderfolgenden Tagen aufführte – eine gewaltige organisatorische Leistung.
Erfolge und Auszeichnungen
Für seine innovative Verbindung von Gastronomie und Kultur erhielt Henzel mehrere Auszeichnungen, darunter den "Oscar des Mittelstandes" und den Marketingpreis des Wirtschaftsministeriums. Ein besonderes Projekt war die Postkutschenroute von Weimar nach Meiningen, die er ins Leben rief.
Vermächtnis und Zukunft
Henzel hat sich inzwischen aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen, bleibt aber der Gastronomie und Kultur eng verbunden. Er sieht es als wichtige Aufgabe an, die Geschichte und Traditionen seiner Branche zu dokumentieren und weiterzugeben. Sein Wunsch ist es, dass zukünftige Generationen die Bedeutung von Kultur in der Gastronomie erkennen und pflegen.
Lieblingsgericht: Reis Trautmannsdorf
Zutaten
- 200 g Rundkornreis
- 1 l Milch
- 100 g Zucker
- 1 Schuss Grand Marnier
- 100 g geschlagene Sahne oder Mascarpone
- Frische Früchte nach Wahl (z.B. Beeren, Äpfel, Birnen)
- Rosinen und Mandeln
Zubereitung
- Reis in der Milch kochen, bis er weich ist
- Zucker und Grand Marnier einrühren und abkühlen lassen
- Geschlagene Sahne oder Mascarpone unterheben
- Mit frischen Früchten, Rosinen und Mandeln garnieren und kalt servieren